Dienstag, Mai 14

Denver sucht den Superstar


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Wenn allein eine Stimme vermag, selbst bei einem Songtitel wie "I Think There Are Holes in My Socks" dem Hörer Tränen in die Augen zu treiben; sie als treibende Kraft der Melodie scheinbar willkürlich in alle Richtungen auswirft und trotzdem stets den Schönklang wahrt; landet man entweder mit dieser Stimme bei einer Castingshow und findet später sein Gesicht abgebildet auf Massenware in den CD-Regalen sämtlicher Mediamärkte wieder, oder stellt mit ihr was ganz Verrücktes an. Elias Armao hat so eine Stimme und darüber hinaus ein Schlupfloch zwischen den beiden Alternativen entdeckt. Zum einen haben sich Weatherer in diesem Jahr vorgenommen, jeden Monat eine EP zu veröffentlichen, von denen - im März angefangen - bislang drei nach Zeitplan erschienen sind. Jeweils an einem Donnerstag, weil dieser Tag ja bekanntlich die besten Releases hervorbringt. Zum anderen lässt sich ihr Stil, den man vorsichtig in die Indie-Pop-Ecke schieben kann, nur ungern in ein Korsett quetschen. Weatherer's Songs brauchen Freiräume und begegnen Genregrenzen ebenso gleichgültig wie den üblichen Strukturen. In ihren Texten verarbeitet die mittlerweile zum Duo geschrumpfte Band eigene Erfahrungen rund um die Themen Trauer, Verlust und Sehnsucht, leitet daraus aber auch immer wieder positive Dinge wie Hoffnung und Neuanfang ab, und wirkt allein deswegen wie weniger predigender Gospel. Wem das noch nicht reicht, der kann sich auch noch Armao's Solo-Projekt In Her Company zu Gemüte ziehen.

Ähnlich wie Weatherer's Debüt-EP "You're a Bottomfeeder Harry", nähern sich The Running Lights eher dem Alternative, als sich im Indie-Pop zu verlieren. Auch wenn es Elias Armao, der sich abermals multitaskisch um Gitarre und Schlagzeug kümmert und Running Lights seine Stimme leiht, nicht vollkommen schafft sich von der Melancholie loszueisen. Mit an Bord sind auch Weatherer's zweite Hälfte Ben Socolofsky, Jamil Elfahdi und Trey Pernell, der bereits auf Weatherer's März-EP "Songs for the Cold" einen Gastauftritt feierte und bei Running Lights noch mal klar stellt, dass Piano und E-Gitarre sich nicht zwangsläufig gegenseitig abstoßen müssen. Für den Song "Footwork" holte sich die Band neben Rapper Jony Dez, noch zwei befreundete Violinisten dazu, die sich Armao vom Orchester der Denver School of Arts auslieh, an der er derzeit auch selbst seine kreative Ader auslässt. Mit "Paradise Lost" hauen Running Lights zum Schluss nochmal einen richtigen Hit raus, was anscheinend auch der Band nicht entgangen ist und dem Song eine Akustikversion widmeten.

P.S.: Auf ihrer Facebook-Seite soll sich irgendwo der Download-Link zu ihrem Debüt-Album "These Questions Only Grow More Complicated" befinden. Ich konnte diesen bisher noch nicht ausfindig machen. Wer sich bei der Suche besser anstellt, kann gern einen Hinweis in Form eines Kommentares hinterlassen.

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