Samstag, März 1

Hollywood Trash Vol.2


Tony Danza


Das texanische Duo Tony Danza um Gitarrist und Sänger Bruno Morales Bercovich und Zweitgitarrist Giovanni Duayhe Zilli folgen dem simplen Prinzip einstiger New Times Viking. Sie schreiben tolle Melodien und verpacken diese in schwungvollen Garage-Rock. Und hinterher, wenn einem ordentlichem Rock-Album eigentlich nichts mehr im Wege stehen würde, wird alles durch den Verzerrer gejagt und fast vollständig bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Ihr 2011er Debüt "All the People Singing" hält sieben dieser Stumpen für euch bereit.

P.S.: Anfang 2013 tauchte ein Trio selben Namens auf. Tony Danza aus Arequipa können bislang nur auf einen Song (Free-DL HIER) zurückgreifen, der mit Hilfe des peruanischen Labels Sucio Records veröffentlicht wurde. Ein äußerst spielfreudiger Math-Rocker, der mit etwas Geschreie in die Hardcore-Ecke gedrängt wird. 



The John Candy

Myspace//Reverbnation
"Dreamscpaes" ist nach "In Your Arms I Was Happy" (2005) und "Overdrive Beach" (2008) das dritte Album des brasilianischen Quartetts The John Candy. Die huldigen in ihrem Namen den 1994 an einem Herzinfakt, viel zu früh verstorbenen Komödianten John Candy mit nostalgischen Indie-Rock. Melodiös und sanftmütig plätschern die zwölf Songs ihres 2012er-Albums vor sich hin und unternehmen gelegentlich Ausflüge in den Shoegaze und Pop, und klingen dabei gar nicht mal so unbritisch. "Dreamscapes" erschien über Transfusao Noise Records (viele Free-Downloads). 



Dudikoff


Na gut, erwischt! Es dürfte wohl schwer zu belegen sein, dass sich Dudikoff tatsächlich nach Michael "American Fighter" Dudikoff benannt hat. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein amerikanischer Singer/Songwriter, der seine Songs Tonspur für Tonspur am Rechner zusammenbastelt. Hört man leider an einigen Stellen, vor allem dann, wenn er seinen vier Indie-Rock-Songs eine dezente Noise-Note verpassen will.  Aber er hat ja noch ein paar Jahre Zeit daran zu arbeiten, schließlich erscheint "Corporate Fiction" erst 2034.



David Carradine

Facebook//Bandcamp
Wesentlich schneller und aggressiver geht dieses Quintett aus Pawcatuck, CT zu Werke, benannt nach der gleichnamigen "Kung Fu"-Legende, die 2009 verstarb und deren unrühmlicher Tot zu allem Überfluss auch noch Publik gemacht werden musste. Ob dem Schauspieler der hier dargebotene Mix aus Punk, Powerviolence und Hard- und Grindcore gefallen hätte, bleibt zu bezweifeln. Genre-Fans jedenfalls bekommen die volle Dröhnung.
Buy Here & Here


City of DIS Label & Distro

Facebook//Bandcamp
Hinter dem Label City of DIS aus Salt Lake City verbergen sich im Wesentlichen nicht mehr als eine Handvoll von Filmfreaks und Anime-Nerds, die sich scheinbar ungeachtet ihrer Talente Instrumente greifen und wild drauf los schreddern und keifen. Klar, im Powerviolence, Crust-Punk, D-Beat, Fast- und Noisecore herrschen andere Bedingungen als bei DSDS. Hier muss nicht jeder Ton sitzen. Tut er auch nicht. Für ihre wilden Jam-Eskapaden reicht den Beteiligten lediglich ein Proberaum, in dem sich je nach Lust und Laune mal zwei, dann wieder drei, usw. Musiker zum Besten geben und für die jeweils aufgestellte Crew einen neuen Namen arrangieren. Im Powerviolence, insbesondere wenn er sich an die 90er und deren Größen wie Charles Bronson anlehnt, bedeutet dies eben, dass mehr oder weniger bekannte Hollywood-Sternchen und Filmfiguren für die Bandnamen herhalten müssen. Im Distro von City of DIS tauchen somit u. A. die Namen vom Independent-Schauspieler Steve Buscemi und Oscar-Gewinner-der-Herzen-Schauspieler Harvey Keitel auf, sowie Filmcharaktere wie Dally Winston (aus dem Drama "The Outsiders", gespielt von Matt Dillon) und Zeichentrickfiguren (z. B. Simpsons-Rowdy Nelson Muntz oder Turtles-Schurke Shredder aka Oroku Saki). 
Im Hinblick auf das jeweilige musikalische Pendant ist der Unterschied meist nur maginal. Vieles überschneidet sich und klingt oftmals nur übertönt, sodass man hier von Demo-Qualitäten eigentlich gar nicht weiter sprechen muss.
Hingegen durchaus ernstzunehmen ist das Satanic Hispanic-Projekt, dass mit externer Aufnahmequelle schon wesentlich runder klingt.

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