Freitag, Juli 18

Hyne - Album "3000" + EP für lau & Ankündigung Album "Elements"



Es ist schon bemerkenswert, was die Tage hier in Deutschland so alles aus dem Untergrund an die Oberfläche durchsickert. Ob nun die Operators in Berlin oder Stonehenge aus dem benachbarten Potsdam. Selbst das Zwei-Mann-Chaos-Orchester Dyse entfernte sich mit ihrem letzten Album ein Stück weit vom infernalen Noisecore, hin zum Wüstenrock. Von alten Hasen wie Samavayo oder ULMe will ich gar nicht erst sprechen. Mit Hyne hat die Stoner-Flutwelle nun also auch den Norden Deutschlands erreicht (oder zurückerobert), was Liebhaber der Sparte nun endgültig vor die Qual der Wahl stellt. Klar, Szenegänger haben das Hamburger Quintett bereits seit ihrem in Eigenregie veröffentlichten Debüt-Album "3000" (2011, als CD erschienen) auf dem Schirm, das vor allem wegen des markanten Gesangs ihres Ex-Frontmannes Adam McLocklan und einer durchaus rohen als auch reduzierten Produktion herausstach. Christopher Koschelski, der nicht einmal einen Monat nach Adam's Ausstieg als neuer Sänger präsentiert werden konnte, wurde sogleich für die 2012er-EP (als selbstgebastelte CD im goldenen oder silbernen Cardboard Sleeve) in die Pflicht genommen, die schonmal einen treffenden Vorgeschmack auf das geben sollte, was sich auf dem, am 18. Juli 2014 erscheinenden, zweiten Album "Elements" so alles ändern wird. Letztendlich ergeben sich diese Veränderungen als logische Konsequenz, indem die vollere, wenngleich in meinen Ohren weniger markante, Stimme des neuen Sängers Rückendeckung von einer dementsprechend druckvolleren Produktion erhält. Nur so können breitbeinig aufgestellte Hard-Rocker wie der Opener "The Engine", die Video-Single "Beneath the Radar" und das psychedelisch verhallte "Pieces of the Universe" funktionieren. Aber auch die sechsminütige Blues-Hymne "Burn" oder die eine Minute ausdauerndere Psychedelic-Ballade "Elements" leben von einem mitreißenden Groove, der den Hörer auch über diese Distanz hinaus unentwegt zu fesseln vermag. Das Western-Interlude "Western Circus", in dem sich René Hofmann von der Darmstädter Psychedelic-Doom-Band Wight an der Mundharmonika auslässt, und das balladeske, fast schon mittelalterlich (aus)klingende "Elbsand", bieten zwischen all dem Bier-, Leder- und Schweißgeruch, den das Album grundsätzlich ausdünstet, die Gelegenheit zum Durchatmen.

"Elements" erschien als Koproduktion der beiden Szenelabels Setalight und Fuzzmatazz auf limitierten farbigen, als auch schwarzen 180g-Vinyl inkl. DLC, auf CD im Jewelcase mit achtseitigem Booklet und Download.



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DL Album "3000"

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