Donnerstag, August 25

Platte des Monats 08/2016: Fir Cone Children - Firconium



Band: Fir Cone Children

Titel/Release: Firconium/Album (CD, 15x Tape, Digital, Lim. Edition Wooden Box "Fircology" incl. all 3 FCC-Releases on CD)

Label: Blackjack Illuminist

Erscheinungsjahr: 2016

Genre: Dream-Pop, Noise-Pop, Shoegaze, Hot Fuzz, Pop-Punk, Alternative, Garage

FFO: The Rational Academy, Weezer, The Hives, Times New Viking

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Kurzinfo:

Wie jetzt, schon wieder ein Fir Cone Children-Release? Dabei ist das Review zur Vorgänger-EP "The Age of Blastbeatles" noch so dermaßen frisch, dass ich es aus dem Stegreif auswendig vortragen könnte. Will ich aber nicht, auch, weil es zum zweiten Band-Album "Firconium" nur bedingt passen würde. 
Seit dem letzten Jahr zählt Zurückhaltung nicht gerade zu den Tugenden von Blackjack Illuminist und dessen Kopf Alex Donat. Warum auch? Solange die Ideen sprießen, kann es sicherlich nichts schaden, sie in digitaler und physischer Form festzuhalten. Und bis auf die beiden Tracks "From Afar" und "Turn Around", die bereits auf der EP zu hören waren, scheinen sie dem Königs-Wusterhausener auf dem dritten Release seines Solo-Projektes noch immer nicht ausgegangen zu sein. Entgegen der stellenweise wüst-verschwurbelten EP, saugen die zwölf Album-Songs nun wieder wesentlich mehr Lichtstrahlen auf. Manchmal etwas melancholisch verhangen, im Großen und Ganzen aber genau der richtige Antrieb, die sommerliche Leichtigkeit einzuatmen und der Unternehmungslust Folge zu leisten. Schon mit dem ersten Gitarrenschlag ist man sich sicher, dass hier wird ein gutes Album, vielleicht sogar das beste von FCC. Klar, vieles klingt wohltuend vertraut. Dafür liegen die beiden vorangegangenen Releases zeitlich gesehen nunmal zu nah an der Gegenwart. Allem voran Alex' zart-schwelgende und doch aufgeregte Stimme und die schrammeligen, verzerrten Gitarren kehren als Erkennungsmerkmale mit Aha!-Effekt immer wieder. Genauso, wie die eingängigen, pop-punkigen Melodien, die nur aufgrund ihrer Affinität zum Noise- und Dream-Pop als potentieller Soundtrack für Teenie-Komödien ausscheiden. Und natürlich, weil auch "Firconium" ein (Über-)Kinder-Album geworden ist. Eines, dass diesmal auch die biestigen Seiten der kleinen Racker mit viel Warmherzigkeit und Verständnis in Wohlgefallen auflöst, statt sie mit fahrigen Blastbeats auf die Spitze zu treiben. Obwohl mich der Song "Cry, Cry, Cry, Cry" dann doch irgendwie an Lesley Gore's "It's My Party" in Verbindung mit dem Film "So ein Satansbraten" erinnert.
Es sind aber nicht nur die spaßbringenden und locker-leichten Wohlfühlnummern wie "My Green Bike" oder "Family (First Encounter)", die "Firconium" zu einem tollen wie außergewöhnlichen Album anwachsen lassen. So könnte der Closer "Where We Are Going" problemlos als Weezer-Gedächtnishymne durchgehen, während der Album-Hit "(We Are) Fir Cone Children" ebenso wie "From Afar" schrammeligen Garage-Punk der Marke Martini Henry Rifles und Times New Viking mit dem rockigen Sexappeal der Hives kombinieren. Dazwischen befinden sich mit "The Cow" und "At Night" zwei atmosphärisch-verträumte Balladen und das ausgelassene "Go Forth, Luna", das sich zwar hervorragend ins Albumgefüge integriert, jedoch dermaßen viele Stimmungen ineinander verflechtet, dass einem/einer fast die Sprache verschlägt. Muss ja nichts Schlechtes bedeuten, so bleibt immerhin mehr Zeit zum Genießen.

Stream & Buy "Firconium"

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